September & July
Ariane Labed, GB, Irlande, 2025o
Les sœurs July et September sont inséparables. July, la plus jeune, vit sous la protection de sa grande sœur. Leur comportement étrange est une préoccupation pour leur mère, qui les élève seule. Lorsque September est exclue temporairement du lycée, July doit apprendre à se débrouiller par elle-même et commence à affirmer son indépendance. Après un événement mystérieux, elles se réfugient toutes les trois dans une maison de campagne. La dynamique familiale est mise à rude épreuve.
Der Film beginnt so: die Schwestern September und July posieren in altmodischen Kleidchen und mit weiss bemalten Gesichtern für die fotografierende Mutter Sheila, als diese ihre Teenagerinnen unvermittelt fragt, ob sie mit Blut beschmiert werden möchten. Der erste Verdacht – erinnern die beiden nicht an die Zwillinge aus The Shining? – bestätigt sich in dem Moment. Und die Vorahnung, dass es sich hier um eine eigentümliche Familie und einen ebensolchen Film handelt, bewahrheitet sich fortan auf Schritt und Tritt. Die Schwestern sind zwar keine Zwillinge, hängen aber symbiotisch voneinander ab: July ist eher schüchtern und unterwürfig, September dominant und gebieterisch mit einem Hang zur Blutrünstigkeit. Gemobbt werden sie beide in der Schule, bis September so gewalttätig zurückschlägt, dass die ohnehin überforderte und ebenso dysfunktionale Mutter mit den Töchtern ins ländliche Irland flüchtet, wo die Familie ein kleines Haus besitzt. Das Regiedebüt der französischen, jedoch in Griechenland lebenden Schauspielerin Ariane Labed ist eine Mischung aus Familienmelodram, psychologischer Charakterstudie, Thriller und Groteske und damit zweifelsfrei der im angelsächsischen Raum so betitelten "greek weird wave" zuzurechnen, deren bekanntester Vertreter Labeds Ehemann Yorgos Lanthimos (The Killing of a Sacred Deer, Poor Things) ist. Der Film tritt dramaturgisch längere Zeit auf der Stelle und schöpft seine Spannung eher aus der Reihung befremdender Episoden, die uns in ein unbehagliches Staunen versetzen. Erst gegen Ende kommt es zu teils überraschenden Figurenentwicklungen. Gleich, ob man September & July mag oder nicht: Aussergewöhnlich ist der Film, auch dank der Kameraarbeit von Balthazar Lab, allemal. Zudem: Trotz Zitaten aus der männlich dominierten Filmgeschichte hat man selten, vielleicht nur bei Jane Campion oder Céline Sciamma (Portrait de la jeune fille en feu), einen Film mit so eindeutig weiblichem Blick gesehen.
Till BrockmannGalerie photoso








